Die Lieblingslektion...
ist eine Lektion, die das Pferd sehr gerne und immer wieder mit Freude ausführt. Oft ist es eine Lektion, in der es sich sicher fühlt, oft gelobt wird und genau weiß, was es zu tun hat.
Bei Feivel ist das sein Kissen. Er hat es Schritt für Schritt gründlich gelernt, konnte sich in Ruhe damit vertraut machen und ganz wichtig für ihn, er weiß genau was von ihm erwartet wird. Wenn er mal drauf ist, dann muss oder darf er nur noch rumsitzen, hat damit seinen persönlichen Ruhepunkt, der ihm Sicherheit bietet. Was ich dann mache und wo ich gerade auf oder neben ihm rumturne, das ist egal. Hier kann er sofort entspannen und zur Ruhe kommen.
Gerade in Situationen, in denen sein inneres Gleichgewicht in Schieflage geraten ist und das kann schon sein, wenn er für ihn beunruhigende Sachen ohne mich durchstehen muss, dann nehme ich das Kissen zu Beruhigung. Er nimmt es dann auch sofort dankbar an und ich kann direkt zuschauen, wie er wieder zur Ruhe kommt und seine Ausgeglichenheit wiederfindet.
Für andere Pferde kann das auch z.B. Apportieren sein, Lachen oder irgendein anderer kleiner Trick. Beobachtet eure Pferde mal genau, ob sie so eine Lieblingslektion haben.
Auch beim Reiten gibt es eine Lektion, zu der man immer zurückkehren kann, wenn mal der Wurm drin ist. So ab und zu übersieht man den richtigen Zeitpunkt um aufzuhören und dann klappt nichts mehr, bis auf die Lieblingslektion. Und die kann dann helfen doch noch zu einem guten Abschluss zu kommen und die Trainingseinheit mit einem für beide Seiten guten Gefühl zz beenden. Um bei Feivel zu bleiben - für ihn ist das Schulterherein. Das ist auch eine Übung, die er gründlich gelernt hat und die er auf leichteste Hilfen ausführt und anbietet. Reite ich mit Halsring und probiere etwas Neues aus, dann kann es passieren, dass er so verwirrt ist, dass er sich fest macht und gegen die Hilfen geht. Das ist nun keine Absicht seinerseits, sondern er kann sich nun einfach nicht mehr konzentrieren und herausfinden, was ich von ihm will. Lasse ich ihm dann eine Pause und fordere dann sein so gut bekanntes Schulterherein, versetze ich ihn wieder in eine "ich kann das" Stimmung und habe wieder die Möglichkeit mit ihm zusammen zu arbeiten.
Es lohnt sich also, mal genau hinzusehen und hinzufühlen, was das Pferd gut, gerne und sicher ausführt. Viel Spaß dabei :-)