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Zusammen rumsitzen........

 

 

Wie bekommt man ein Pferd auf ein Sitzkissen???

 

 

 

Das bedarf doch einiger Überlegung, denn die Bewegung ansich ist nicht im normalen Bewegungsrepertoire des Pferdes. Normalerweise erlernt man das Sitzen, indem man das Pferd aus dem Liegen langsam nach oben kommen lässt und die Bewegung abstoppt. Beim Kissen geht das natürlich nicht, sondern das Pferd muss sich nach hinten absinken lassen.

 

Das Kissen kam dann also an und die erste Schwierigkeit ist gleich da und noch sind wir nicht am Kissen dran. Um zu sitzen muss das Pferd rückwärts an das Kissen herantreten. Aus Sicht des Pferdes total blödsinnig, denn warum sollte es rückwärts auf ein Hindernis zugehen, das es gerade noch so aus den Augenwinkeln wahrnehmen kann?? Und dann auch noch dranstossen????  Eine Geduldsaufgabe!

 

 

Also los geht`s! Ich habe es mit allen drei Punktetieren versucht und Feivelchen war für den Anfang am kooperativsten. Er ist so unglaublich bemüht und will immer alles richtig machen. So stellte ich ihn gerade rückwärts vor das Kissen – in einer Entfernung, die ihm noch angenehm war. Nun forderte ich ihn auf rückwärts zu gehen – ohne viel Druck und nur solange er es auch noch leicht und weich ausführen konnte. Er soll dabei nicht schief werden und mit der Hinterhand ausweichen. Also ging es nur bis zu dem Punkt, an dem er noch gerade blieb…..klappte natürlich auch nicht immer ;-) Der Punkt wurde dann erstmal gefestigt, mit Leckerli und viel Lob. So ging es langsam weiter, bis wir am Kissen waren und bei der ersten Berührung gab es dann gleich Superlob J

 

 

Natürlich ging das nicht in einer Trainingseinheit, sondern in mehreren dafür kurzen Einheiten von 5-10 Minuten.

 

 

Der nächste Schritt ist dann das Anlehnen an das Kissen. Dafür wird das Kissen aufrecht an eine Wand angelehnt und das Pferd wieder bis zur Berührung herangebracht. Nun soll es sich nach hinten sinken lassen und herandrücken. Dabei muss sich das Pferd noch nicht richtig hinsetzen, sondern nur das Hinterteil in das aufgestellte Kissen drücken. Ein leichtes Absenken  kommt dabei automatisch.

 

Um das zu erreichen, habe ich Feivel wieder an das Kissen herantreten lassen – inzwischen doch fast schon Routine ;-) und habe ihn dann an der Brust nach hinten geschoben, bis er sich so richtig reingedrückt hat. Genau in dem Moment gab es natürlich ganz viel Lob und Leckerli. Der erste Randrückmoment war bei Feivel nur kurz und schon schob er sich wieder nach vorne. Aber das macht gar nix, gleich noch mal versucht das Ganze und siehe da, es war ihm schon nicht mehr so unheimlich. Wichtig war bei ihm bzw. ist es immer, dass man ihn nicht überfällt, sondern immer erfühlt, ob er soweit ist. Dann braucht es auch keine Kraft oder starken Druck.

 

Zu dem Zeitpunkt muss man immer ein wenig die Persönlichkeit des Vierbeiners berücksichtigen. Manche wie Feivel reagieren sehr gut auf klitzekleine Schritte mit viel Lob und wenig Druck, andere wie Carlito brauchen zwar auch viel Lob, aber auch mal einen gewissen Nachdruck zur richtigen Zeit. Und wieder andere wie mein Cisco, das Arbeitstier, brauchen ganz präzise Anweisungen und sehr gut platziertes Lob, damit sie den Job erledigen.

 

Nächste Woche geht's dann weiter im Trainingsplan...….

 

Die tollen Sitzkissen bekommt man übrigens - Achtung Werbung ;-) - bei Chucky Stables.